Kognitive Verhaltenstherapie
Wien
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Ich bin Psychotherapeutin, Psychologin und Ärztin und arbeite mit Gruppen und Einzelpersonen mit dem Ziel, Sie zur Expertin Ihrer eigenen persönlichen Schwierigkeiten zu machen. Am Beginn der Arbeit steht ein Klärungsprozess: Klärung hinsichtlich Ihres Problems, des Zieles und des Weges. Am Ende dieses Prozesses einigen wir uns über das genaue Therapie-Setting (z.B. ob Sie die Therapie alleine oder mit einem Partner/Familienangehörigen machen, Kurzzeittherapie oder Langzeittherapie).
Der Therapieprozess gestaltet sich je nach Art Ihres Leidens unterschiedlich. In der Therapie erhalten Sie einerseits wertvolle störungsspezifische Informationen (Psychoedukation) wie etwa Ursache ( Störungsmodell ), Symptome, Verlauf und Prognose der Erkrankung. Andererseits steht Ihre persönliche Lebenssituation im Fokus der gemeinsamen Arbeit. Die Bewusstmachung der lebensgeschichtlich entstandenen Beziehungsmuster/Verhaltensmuster und Einstellungen ist zunächst eine wichtige Voraussetzung für die Reflexion und Modifikation dieser Muster. Für eine Veränderung ist jedoch Einsicht und Bewusstmachung alleine meist nicht ausreichend. Die kognitive Verhaltenstherapie bietet dafür eine Fülle an Einzelverfahren, die individuell eingesetzt, hervorragend dafür geeignet sind, Ihr Leiden nachhaltig zu lindern. Sie können mit Hilfe der Psychotherapie Fertigkeiten erlangen und Ressourcen aktivieren um Ihren persönlichen Freiheitsradius zu erweitern. Flexiblere Handlungsoptionen und neue Lebensperspektiven können somit eröffnet werden.
Psychotherapie ist die Behandlung von Menschen mit seelischen, körperlichen und psychosomatischen Krankheiten, Leidenszuständen oder Verhaltensstörungen. Verhaltenstherapie ist eine von 13 Psychotherapiemethoden, die in Österreich gesetzlich anerkannt sind und für die Behandlung von psychischen Störungen zugelassen sind. Das Ziel der Verhaltenstherapie ist die Linderung menschlichen Leidens und die Ausbildung und Förderung von Fähigkeiten zur Erweiterung der eigenen Handlungsmöglichkeiten. Um die vereinbarten Therapieziele zu erreichen, können in der Therapie mehr als 50 Verhaltenstherapeutische Einzelverfahren eingesetzt werden, die wissenschaftlich auf deren Wirksamkeit erprobt wurden. Belastende Gefühle, irrationale Grundannahmen und dysfunktionale Muster können im Leben eines Menschen zu unerträglichem Leid führen und für die Befriedigung von Grundbedürfnissen (wie Bindungsbedürfnis, Kontrollbedürfnis oder das Bedürfnis nach Autonomie und Identität, aber auch das Bedürfnis, Gefühle ausdrücken zu können) hinderlich sein. In der Therapie sollen Sie die Kompetenz erwerben, mit Hindernissen erfolgreich umzugehen, ggf. alte Muster zu verwerfen und neue aufzubauen. Der wesentliche Bestandteil – trotz aller hilfreichen Techniken- ist die therapeutische Beziehung. Vor allem in der Trauma-Therapie und in der Behandlung von psychischen Störungen, die in mangelnder Einfühlung durch eine wichtige Bezugsperson ihren Ursprung haben, ist eine gezielte nachträgliche Fürsorge ein korrigierendes emotionales Erleben mit therapeutischer Wirkung.
Kognitive Therapieverfahren von Aaron Beck und Albert Ellis gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen, verhalten und körperlich reagieren. Therapieschritte beinhalten: Bewusstmachung des Gedankenprozesses im Zusammenhang mit Situationen und deren Überprüfung auf Angemessenheit. In weiterer Folge können Denkfehler wie z.B. willkürliche Schlussfolgerungen, selektive Aufmerksamkeit, Übergeneralisierung und dichotomes Denken korrigiert werden. Kognitionsorientierte Verfahren sollen langfristig zu einer kognitiven Umstrukturierung und zu einem Aufbau positiven Verhaltens führen. Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens ist das Akzeptanz und Commitment Modell (ACT-Modell) von Steven Hayes (2004): Dysfunktionale Gedanken, die rigide als Überzeugungen oder persönliche Wahrheit existieren, sollen akzeptiert werden. Die Funktion dieser Gedanken soll modifiziert werden. Der Patient lernt die Gedanken achtsam zu betrachten, ohne mit ihnen zu verschmelzen oder sein Verhalten danach auszurichten. In der ACT Therapie nimmt die Klärung von Werten und Lebenszielen einen großen Raum ein, aus denen konkrete Handlungsabsichten (commitments) abgeleitet werden. Anwendungsgebiete: Ängste, Panikattacken, Psychosomatische Erkrankungen, Essstörungen.
Dieses Verfahren hat sich in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien als höchst wirksam in der Behandlung von Angsterkrankungen und Zwangsstörungen erwiesen. Kennzeichnend für die meisten Angstsymptome ist die Vermeidung der angstauslösenden Reize. Somit wird die Angst aufrecht erhalten und eine erfolgreiche Bewältigung verhindert. Expositionsverfahren haben allerdings nichts damit zu tun, dass sich der Patient einfach seiner Angst stellen muss. In Begleitung des Therapeuten soll der Patient ausreichend Sicherheit erlangen und sich in unterschiedliche Situationen begeben: Diese sollten Angst auslösen. Der Patient soll sich der Angst nicht ausgeliefert fühlen, sondern sie bewältigen können, ohne flüchten zu müssen. Das gelingt, indem sich der Patient anhand einer Angsthierarchie an die angstmachende Situation herantastet . Dadurch kommt es zur Habituation und Veränderung neuronaler Bahnen.
Anwendungsgebiete: soziale Phobie, Agoraphobie, Panikstörung, Zwänge.
Die Schematherapie von Jeffrey Young geht davon aus, dass in der Kindheit Schemata durch Lernprozesse, Erfahrungen und Identifikationen erworben werden. Ein Schema ist ein allgemein organisierendes Prinzip, welches Personen hilft, Geschehnisse in ihrem Leben zu verstehen. Ein Schema hat Auswirkungen auf die Partnerwahl und Beziehungsgestaltung und hat den Charakter einer Weltanschauung. Wenn Grundbedürfnisse wie emotionale Sicherheit oder stabile Bindungen in der frühen Entwicklung missachtet werden, entstehen in Kombination mit dem angeborenen Temperament des betroffenen Menschen maladaptive Schemata wie Verlassenheit, Misstrauen, Versagen, Mangelhaftigkeit, Unterwerfung, Suche nach Anerkennung, Abhängigkeit, Selbstaufopferung Diese sind im Gehirn (Amygdala) unbewusst und implizit emotional repräsentiert. Im Hippocampus werden diese als explizite Erinnerung oder emotionale Situation gespeichert.
Nach Jeffrey Young gibt es 3 Bewältigungsstile (Kampf, Erstarrung und Flucht bzw. Überkompensation, Erdulden oder Vermeiden) um mit dem Schemata zurechtzukommen. Werden gleichzeitig mehrere Schemata ausgelöst, spricht man von einem Schemamodus. Diese sind mit stärkeren emotionalen Zuständen gekoppelt wie Verärgerung, Impulsivität oder Verletzbarkeit.
Beispiele für Schemata sind: Nichterfüllung von Zuneigung und Fürsorge führt zu emotionaler Deprivation, Verlassenheit. Missbrauch führt zu Misstrauen, Verwöhnung/Überbehütung führt zu Abhängigkeit und Inkompetenzgefühl oder Anspruchshaltung und Grandiositätsgefühlen. Ziel der Schematherapie ist die Identifikation maladaptiver Schemata und der Aufbau neuer erwünschter Verhaltensmuster, die denen eines glücklichen Erwachsenen mit persönlicher Autonomie und Integrität entsprechen.
DBT ist ein von der anerkannten Psychologieprofessorin Marsha M. Linehan entwickeltes Therapiemodell zur Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Scheinbare Gegensätze (Dialektik) in der Welt des Patienten sollen aufgelöst und schrittweise integriert werden. Durch erlernte Fertigkeiten sind Patienten in der Lage emotionale Krisen, Spannungszustände und Dissoziationen zu regulieren. DBT besteht aus einem Fertigkeitentraining im Rahmen einer Einzeltherapie und Telefonkontakten mit dem Therapeuten in Notfällen. Das Fertigkeitentraining besteht aus 4 Modulen:
DBT bietet Hilfe für Menschen, die sich durch eine reale Situation bedroht fühlen (z.B. Krankheit mit infauster Prognose) oder bei undifferenzierten Bedrohungsgefühlen wie sie im Rahmen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung vorkommen. Ebenfalls erfolgreich bei Kontrollverlust, gesteigerter Anspannung und Suizidgefahr.
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